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Kapitalismus: Der Kapitalismus ist ein Wirtschaftssystem, in dem Privatpersonen oder Unternehmen die Produktionsmittel besitzen und gewinnorientiert betreiben. Es ist gekennzeichnet durch Wettbewerb, Markt und eine Konzentration auf die individuelle Vermögensbildung.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Joseph A. Schumpeter über Kapitalismus – Lexikon der Argumente

Brocker I 250
Kapitalismus/Schumpeter: These: a) Der Kapitalismus lässt sich am besten nicht als System von Marktgleichgewichten, sondern stattdessen als ein wettbewerbsgetriebener, von innovativen Unternehmen ausgehender dynamischer Prozess zur Störung von Gleichgewichten verstehen; dieser Prozess erfasst und verwandelt nicht nur die Strukturen der Wirtschaft, sondern alle Strukturen der modernen Gesellschaft. b) Um des wissenschaftlichen Fortschritts willen muss man strikt zwischen positiver und normativer Analyse trennen:
Brocker I 251
SchumpeterVsKlassische Ökonomie/SchumpeterVsRicardo/SchumpeterVsKeynes: diese Autoren haben die Trernnung zwischen positiver und normativer Analyse nicht vorgenommen. ((s) Unterscheidung deskriptiv/normativ.).
Brocker I 254
Schumpeter These: Der Kapitalismus wird nicht an seinen Misserfolgen, sondern an seinen Erfolgen zugrunde gehen. Dies wird aber - anders als bei Marx – nicht als unbedingte, sondern als bedingte Prognose aufgestellt. Die Bedingung ist, dass in der zukünftigen Entwicklung keine störenden Einflüsse auftreten. (1) Schumpeter pro Kapitalismus: siehe Zivilisation/Schumpeter
.
Brocker I 255
Innovation/Schumpeter: die Entwicklung des Kapitalismus kann nur unter Berücksichtigung des für den Prozess schöpferischer Zerstörung wesentlichen Innovationswettbewerbs um immer neue Produkte, Verfahren und Organisationsformen beschrieben werden. (2)
Brocker I 262
Schumpeters Hauptbotschaft lautet, dass die (vermeintlichen) Stärken des Sozialismus als Totalitarismus zu fürchten und dass die (vermeintlichen) Schwächen des Kapitalismus als Zivilisiertheit der modernen Gesellschaft und mithin als bewahrenswert zu würdigen sind.
>Sozialismus/Schumpeter.

1. Joseph A. Schumpeter, Capitalism, Socialism and Democracy, New York 1942. Dt.: Joseph A. Schumpeter, Kapitalismus, Sozialismus und Demokratie, Tübingen/Basel 2005 (zuerst: Bern 1946). S. 105, 263.
2. Ebenda S. 142.

Ingo Pies, „Joseph A. Schumpeter, Kapitalismus, Sozialismus und Demokratie (1942)“ in: Manfred Brocker (Hg.) Geschichte des politischen Denkens. Das 20. Jahrhundert. Frankfurt/M. 2018.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

EconSchum I
Joseph A. Schumpeter
Theorie der wirtschaftlichen Entwicklung Leipzig 1912

Brocker I
Manfred Brocker
Geschichte des politischen Denkens. Das 20. Jahrhundert Frankfurt/M. 2018

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